Neue Domainendung für Firmen. Schluss mit .de?

Die internationale Vergabestelle für Domainendungen ICANN hat es nun endlich beschlossen: die neuen Domainendungen kommen! Eine Revolution! „Aber macht dies die altbewährte .de bald wertlos?“ wurden wir die letzten Tagen viel gefragt. Lesen Sie selbst…

Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers, kurz ICANN, verwaltet seit nun mehr 13 Jahren das Adresssystem und bemüht sich seitdem dieses auszuweiten. Das System entstand in den 80er Jahren und war bis dato auf knapp 280 Endungen beschränkt, .com, .de, und so weiter. Seit dem 90er Internet Boom sind gute freie Domains knapp. Eben dieser Verknappung von Domainnamen soll nun entgegengewirkt werden.

Schon vor einiger Zeit kam die ICANN zum Schluss auch Endungen, die nicht aus lateinischen Buchstaben bestehen, beispielsweise aus dem kyrillischen oder arabischen Schriftsystem, zuzulassen.

Aber jetzt wird’s noch bunter! Ab 2012 sollen nun öffentliche und private Organisationen für drei Monate die Möglichkeit bekommen ihre eigene generische Adresszone zu beantragen. Endungen wie .hotel, .bmw, .gmbh oder auch .berlin sind dann denkbar. Die Bewerbung ist allerdings mit hohen Kosten im sechsstelligen Bereich sowie weiteren Prüfungen verbunden.

Aber was bedeutet dies für die altbekannte Endung .de?

Das ICANN-Vorstandsmitglied Sebastian Bachollet ist sich sicher, dass die anfängliche Verwirrung mit den neuen Endungen nur kurz sein wird. Genau. Benutzern ist eine Domain mit der Endung .de bekannt. Sie empfinden diese als vertrauenswürdiger. Eine unbekannte Domainendung, wie beispielsweise .biz oder .travel gibt’s schon seit einiger Zeit. Erfolglos! Wie viel Erfolg ist dann einer .gay oder .garten beschieden, die kein Mensch als offizielle Endung erkennen kann?

Der Wert der .de wird durch die Erweiterung des Adresssystems und die Verunsicherung zunehmen. Wie beim Immobilienmarkt. Werterhalt und Wertsteigerung gibt es nur in guten Lagen: .de.

Eine Immobilie im Münchner Zentrum, gekauft vor Jahrzehnten, war zwar damals auch „teuer“, aber hat heute eine erheblichere Wertsteigerung. Im Gegensatz zu einem Grundstück irgendwo in der „Pampa“: .hostel, .pampa weit außerhalb des Stadtgebiets.

Die neuen Domainendungen arbeiten also für die Inhaber guter, beschreibender .de-Domains. Mit Sicherheit!

Danke ICANN!

7 Kommentare zu “Neue Domainendung für Firmen. Schluss mit .de?”

  1. Thomas sagt:

    Das stimmt wohl, wer will denn anstatt münchen.de – die münchen.bayern :-)

  2. Nils sagt:

    Ich bin mir sicher, dass es die neuen Domain-Endungen nicht leicht haben werden, das Vertrauen der Nutzer auf sich zu ziehen – da gebe ich Dir recht. Doch bekannte Firmen wie z.B. .apple oder .zdf würden sicher trotzdem angeklickt. So können auch endlich die leidigen Subdomains wegfallen… :)

    • admin sagt:

      Hallo Nils! Die neuen TLDs für große bekannte Firmen wie apple und Co. könnten sich schon durchsetzen. Nur das sind echt wenige. Die Masse der Unternehmen kann keinen Erfolg haben. Ich sage nur eine gute beschreibende Domain mit bekannter und vertrauenswürdiger Endung wie .de und die Firma wird mit ihrem Produkt gefunden und geklickt.

  3. Manfred sagt:

    Interessanter Artikel, wir sind gespannt auf das Ergebnis in 2012

  4. erfolgsam sagt:

    Interessant wäre zu wissen was bei Bezahlung von einer sechstelligen Summe dann noch die weiteren Prüfungen bedeuten?

    • admin sagt:

      Hallo erfolgsam! Laut offizieller Quellen betreffen die anschließenden Prüfungen nach Zahlung des sechsstelligen Betrages vor allem Markenschutzrecht und die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Die Vergabe der TLDs soll nämlich langfristig sein.

  5. christian sagt:

    ja – da bin ich doch der gleichen Meinung. Die neuen Endungen werden wieder mal Goldgräberstimmung verursachen, aber eigentlich werden die alten Endungen weiter gestärkt. Also ne lukrative Einnahmequelle für die Registrare ists allemal.